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Presse

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  Badische Zeitung vom Samstag, 15. Oktober 2005

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„Ich mache Musik, seitdem ich denke“
 
BZ-INTERVIEW mit der 15-jährigen Isabella Waizinger aus Heitersheim, die ein Musical mit dem Bugginger Kinderchor einstudiert hat
  
 Bei Antenne Bayern schon mal Nummer eins: Isabella Waizinger FOTO: JAC 
 
HEITERSHEIM. Die 15-jährige Isabella Waizinger hat ein Musical geschrieben, das sie nun mit dem Kinder- und Jugendchor Buggingen aufführt. Ein großer Teil der Einnahmen kommt Kindern in Indien über Terre des Hommes zu Gute. Mit Isabella Waizinger hat sich Petra Jacoby unterhalten.

BZ: Wie kamst du auf die Idee, ein Musical zu schreiben und umzusetzen?                                       Isabella Waizinger: Die Idee war schon immer da. Ich mache Musik, seitdem ich denken kann. Der Anstoß kam dann mit einem Schulprojekt. Jeder sollte ein Referat über Menschenrechte schreiben. Also habe ich verschiedene Organisationen angeschrieben und von Terre des Hommes einen Auszug des Theaterstücks „Shelter“ zugesandt bekommen. Da habe ich gedacht: Da mache ich etwas daraus.    BZ: Wie hast du dann aus dem Theaterstück ein Musical gemacht?Waizinger: Ich habe das ganze Theaterstück umgeschrieben. Fünf Sätze sind noch vom Original übrig geblieben. Das Umsetzen war richtige Arbeit: Eine Woche lang habe ich jeden Tag eine Stunde geschrieben. Das war in den Ferien. Mir war langweilig und ich dachte, jetzt mache ich etwas, was richtig Arbeit macht.BZ: Um was geht es bei der Geschichte?Waizinger: Die Geschichte spielt in den Straßen von Mumbay in Indien. Fünf Kinder schaffen es, einem Teppichfabrikanten zu entfliehen. Um leben zu können, putzen sie Schuhe und verkaufen weggeworfene Sachen. Ihre Familie sind die Straßenkinder. Als einer der Freunde krank wird, entdecken sie „Shelter“.BZ: Thematisch ist das Stück ja recht weit von den Erfahrungen hiesiger Kinder entfernt. Stellst du eine Verbindung her?Waizinger: Mir ging es um Kinder, die einerseits ihren Eltern weggenommen werden und andererseits von diesen weggegeben werden. Diesen Zwiespalt kann man sich in Indien am ehesten vorstellen.BZ: Wer spielt mit? Und wie wurde das Musical umgesetzt?Waizinger: Insgesamt spielen 17 bis 20 Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren. Die meisten sind vom Bugginger Kinder- und Jugendchor. Da war ich früher selbst drin und begleite auch jetzt noch ab zu Auftritte mit dem Keyboard. Weil der Chor aber zu klein für das Stück ist, spielen noch drei Kinder aus Heitersheim mit, die ich privat kenne. Zwei Stimmen habe ich aus Gündlingen geholt. Seit Juni proben wir nun zwei Mal die Woche.BZ: Auf welcher musikalischen Grundlage basiert „Shelter“? Waizinger: Die Musik dazu gibt es schon. Es sind Stücke von Phil Collins, Robbie Williams und Mariah Carey dabei. Die Texte der Songs habe ich umgeschrieben, sie sind auf deutsch und haben einen Bezug zum Thema. Teilweise habe ich Stücke ausgewählt, die ich gerne höre oder von denen ich das Gefühl habe, die würden passen. Die Aufführung werde ich live mit dem Keyboard begleiten.BZ: Gab es Schwierigkeiten bei der Umsetzung?Waizinger: Das Schwierigste war, dass die Kinder ihren Text nicht immer lernen. Nicht ganz so einfach ist es für die Darsteller auch, verschiedene Dinge gleichzeitig zu tun, also tanzen, singen und spielen. Deshalb gibt es wenige Tanzeinlagen. Das kann ich nicht verlangen. Das Stück ist ja auch nicht unbedingt fröhlich.BZ: Ein Musical umzusetzen bedeutet jede Menge organisatorische Arbeit im Hintergrund. Wer hat dich unterstützt?Waizinger: Mein Vater hat mir bei der Technik geholfen und die Homepage erstellt. Auch meine Mutter stand mir zur hilfreich zur Seite: Sie fährt Kinder zu den Proben und kümmert sich auch sonst um sie. Bei der Aufführung helfen sie und andere Mütter beim Schminken und beim Verkauf von Essen und Trinken. Die Licht- und Tonanlage haben wir von der Freiburger Spielwerkstatt bekommen. Auch haben wir finanzielle Unterstützung von Sponsoren erhalten. Ein paar haben sich auf eine Mini-Anzeige gemeldet, andere haben wir per e-Mail angeschrieben. Wir haben Beträge zwischen 20 und 200 Euro, auch von Privatpersonen, bekommen.BZ: Was hast du musikalisch vor „Shelter“ gemacht?Waizinger: Vor zwei Jahren habe ich einen Popsong geschrieben und zu Hause aufgenommen – gesungen habe ich auch selbst. Mein Vater war so stolz und hat ihn zu Antenne Bayern geschickt. Das wusste ich gar nicht. Antenne Bayern hat sich eine Woche später per e-Mail gemeldet, den Song für zehn Sekunden im Radio abgespielt und dann ganz ins Internet gestellt. Dort haben die Hörer ihn auf Platz eins der Top Ten gewählt. BZ: Was ist als nächstes großes Projekt geplant?Waizinger: Auf jeden Fall wieder ein Musical. Gerne würde ich mit dem Bugginger Chor mal etwas Lustiges machen, eine Comedy. Das Musical „Shelter“ wird am kommenden Samstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr in der Festhalle in Buggingen aufgeführt. Nähere Informationen und Karten gibt es unter
http://www.shelter.waizinger.de

 
 

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